IPv6 erstellt Adressen automatisch. Nicht nur Link-Local und Global-Unicast Adressen, sondern auch eine Solicited Node Multicast Adresse. Diese Adressen werden für die Erkennung der Nachbarn (Neighbor Discovery Protokol) verwendet. Und sie existieren pro Interface. Wo finde ich diese und wozu überhaupt das Ganze?
Solicited Multicast Adresse
Die Solicited Multicast Adresse ist unter Windows mithilfe des Befehls netsh zu finden.
netsh interface ipv6 show joins
Vergleicht man die Solicited Multicast Adresse mit der Link-Local Adresse, dann wird ersichtlich, dass hier eine gewisse Ähnlichkeit besteht.
Die letzten 24 Bits cc:5fbb sind gleich. Die Kombination ergibt sich aus den letzten 24 Bits der Link-Local Adresse und aus dem Präfix
FF02:0:0:0:0:FF00:: /104
Welchen Zweck erfüllt die Solicited Multicast Adresse?
IPv4 oder wie es früher einmal war, und bei vielen noch ist
Rechner A benötigt die MAC Adresse von Rechner B. Unter IPv4 wird Rechner A aus Verzweiflung einen Broadcast an alle schicken, in der Hoffnung, dass ein Rechner antwortet. Dieser ARP Broadcast wird an ff:ff:ff:ff:ff:ff gesendet. Jeder Host am Link wird dieses Paket erhalten und verarbeiten müssen. Die Daten werden von der Netzwerkkarte an obere Schichten (OSI) weitergegeben um zu entscheiden, ob das Paket einen betrifft oder nicht. Die Entscheidung fällt anhand der Ziel IP-Adresse.
IPv6 – Solicited Multicast Address
Im Falle einer Anfrage mit einer Solicited Multicast Address muss das Paket nicht an obere Schichten weitergegeben werden. Die Netzwerkkarte entscheidet anhand der Solicited Multicast Adresse, ob das Paket an einen adressiert ist oder nicht, sprich Computer C muss die Anfrage – im Gegensatz zu ARP Broadcasts – nicht verarbeiten.
Categories: Cisco, Windows 10, Windows Server
3 replies »